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Franchisevertrag

Ein Franchisevertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen einem Franchisegeber, der ein etabliertes GeschĂ€ftskonzept bereitstellt, und einem Franchisenehmer, der dieses Konzept eigenstĂ€ndig betreibt. Der Vertrag enthĂ€lt Regelungen zu GebĂŒhren, Gebietsrechten, Pflichten und Geheimhaltung, mit besonderem Fokus auf die Wahrung der Systemstandards. FĂŒr internationale VertrĂ€ge können Anpassungen wie Schiedsklauseln, WĂ€hrungsregelungen und sprachliche Vereinbarungen hinzugefĂŒgt werden, um kulturelle und rechtliche Unterschiede zu berĂŒcksichtigen.

Franchisevertrag nach HGB (nicht gesondert geregelt)

Zwischen:
Franchisegeber (Lizenzgeber):
[Name des Franchisegebers]
[Adresse]
[Handelsregister: Registernummer, Registergericht]

und
Franchisenehmer (Lizenznehmer):
[Name des Franchisenehmers]
[Adresse]
[Handelsregister: Registernummer, Registergericht]

wird folgender Franchisevertrag geschlossen:


§ 1 Vertragsgegenstand

(1) Der Franchisegeber rÀumt dem Franchisenehmer das Recht ein, das [Marke/Unternehmen/Produkt] in dem Gebiet [genaue Gebietsdefinition] unter Verwendung des Franchise-Systems des Franchisegebers zu betreiben.

(2) Der Franchisenehmer darf den GeschĂ€ftsbetrieb ausschließlich unter Verwendung der Marke, des Logos, der GeschĂ€ftsprozesse und der Standards des Franchisegebers fĂŒhren.

(3) Der Vertrag umfasst folgende Leistungen des Franchisegebers:

  • Bereitstellung des Know-hows,
  • Zugang zu geschĂŒtzten Marken und Designs,
  • MarketingunterstĂŒtzung und Schulungen.


§ 2 Rechte und Pflichten des Franchisegebers

(1) Der Franchisegeber verpflichtet sich:

  • Dem Franchisenehmer die erforderlichen Materialien, Schulungen und Informationen fĂŒr die Nutzung des Franchise-Systems bereitzustellen.
  • Die Marke und das Franchise-System zu fördern und weiterzuentwickeln.
  • Dem Franchisenehmer kontinuierliche UnterstĂŒtzung im operativen GeschĂ€ft zu bieten (z. B. durch Marketingkampagnen, technische UnterstĂŒtzung).

(2) Der Franchisegeber bleibt Inhaber aller Rechte an Marken, Logos und GeschÀftsmethoden.


§ 3 Rechte und Pflichten des Franchisenehmers

(1) Der Franchisenehmer verpflichtet sich:

  • Den GeschĂ€ftsbetrieb in Übereinstimmung mit den Standards und Vorgaben des Franchisegebers zu fĂŒhren.
  • RegelmĂ€ĂŸig Berichte ĂŒber den GeschĂ€ftsbetrieb, UmsĂ€tze und andere relevante Daten an den Franchisegeber zu ĂŒbermitteln.
  • Die vereinbarten GebĂŒhren pĂŒnktlich zu zahlen.

(2) Der Franchisenehmer darf keine Änderungen am Franchise-System ohne Zustimmung des Franchisegebers vornehmen.

(3) Der Franchisenehmer ist verpflichtet, die Geheimhaltungspflichten einzuhalten und alle geschÀftlichen Informationen vertraulich zu behandeln.


§ 4 Gebietsregelung und ExklusivitÀt

(1) Der Franchisegeber rĂ€umt dem Franchisenehmer ein Exklusivrecht fĂŒr das Gebiet [Definition des Gebiets] ein.

(2) Der Franchisegeber behÀlt sich das Recht vor, in benachbarten Gebieten oder im Online-Bereich tÀtig zu sein, sofern diese AktivitÀten nicht direkt in das Gebiet des Franchisenehmers eingreifen.


§ 5 GebĂŒhren und ZahlungsmodalitĂ€ten

(1) Der Franchisenehmer zahlt:

  • Eine einmalige EintrittsgebĂŒhr in Höhe von [Betrag] EUR.
  • Monatliche FranchisegebĂŒhren in Höhe von [z. B. 5 % des Nettoumsatzes].
  • Einen Beitrag zu den zentralen Marketingkosten in Höhe von [Betrag] oder [Prozentsatz].

(2) Zahlungen sind jeweils bis zum [Tag] eines Monats fÀllig.

(3) Bei Zahlungsverzug fallen Verzugszinsen gemĂ€ĂŸ § 288 Abs. 2 BGB an.


§ 6 Vertragslaufzeit und KĂŒndigung

(1) Der Vertrag wird fĂŒr eine Laufzeit von [z. B. 5 Jahren] geschlossen und verlĂ€ngert sich automatisch um [z. B. 1 Jahr], wenn er nicht von einer Partei mit einer Frist von [z. B. 6 Monaten] vor Ablauf schriftlich gekĂŒndigt wird.

(2) Das Recht zur außerordentlichen KĂŒndigung aus wichtigem Grund bleibt unberĂŒhrt (§ 314 BGB).

(3) Nach Beendigung des Vertrags ist der Franchisenehmer verpflichtet:

  • Die Nutzung der Marke und des Franchise-Systems unverzĂŒglich einzustellen.
  • GeschĂ€ftsgeheimnisse vertraulich zu behandeln.


§ 7 Wettbewerbsverbot

(1) WĂ€hrend der Vertragslaufzeit darf der Franchisenehmer keine konkurrierenden GeschĂ€ftstĂ€tigkeiten ausĂŒben.

(2) Optionale Klausel: Ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot fĂŒr einen Zeitraum von [max. 2 Jahren] wird vereinbart.

(3) FĂŒr das nachvertragliche Wettbewerbsverbot erhĂ€lt der Franchisenehmer eine angemessene EntschĂ€digung (§ 90a HGB).


§ 8 Haftung

(1) Der Franchisegeber haftet fĂŒr die Bereitstellung eines funktionierenden Franchise-Systems, jedoch nicht fĂŒr den wirtschaftlichen Erfolg des Franchisenehmers.

(2) Der Franchisenehmer haftet fĂŒr die ordnungsgemĂ€ĂŸe FĂŒhrung des Betriebs und die Einhaltung der Vorgaben.


§ 9 Vertragsstrafe

Bei VerstĂ¶ĂŸen gegen wesentliche Vertragspflichten, insbesondere das Wettbewerbsverbot oder die Geheimhaltung, zahlt der Franchisenehmer eine Vertragsstrafe in Höhe von [Betrag] EUR.


§ 10 Geheimhaltung

(1) Der Franchisenehmer verpflichtet sich, alle geschĂ€ftlichen Informationen, die ihm im Rahmen des Vertrags zur VerfĂŒgung gestellt werden, vertraulich zu behandeln.

(2) Diese Verpflichtung gilt auch nach Vertragsende fĂŒr einen Zeitraum von [z. B. 2 Jahren].


§ 11 Gerichtsstand und anwendbares Recht

(1) Gerichtsstand ist der Sitz des Franchisegebers.

(2) Dieser Vertrag unterliegt deutschem Recht, insbesondere den Vorschriften des HGB.

(3) Optionale internationale Regelung: FĂŒr grenzĂŒberschreitende VertrĂ€ge können die UNIDROIT-Prinzipien oder das CISG ergĂ€nzend vereinbart werden.


Optionale Klauseln

  1. Schiedsklausel:
    "Alle Streitigkeiten aus diesem Vertrag werden durch ein Schiedsgericht nach den Regeln der ICC entschieden."

  2. Force-Majeure-Klausel:
    "Keine Partei haftet fĂŒr die NichterfĂŒllung ihrer Verpflichtungen aufgrund höherer Gewalt (z. B. Naturkatastrophen, Epidemien, Regierungsmaßnahmen)."

  3. Mindestumsatzklausel:

    • "Der Franchisenehmer verpflichtet sich, einen jĂ€hrlichen Mindestumsatz von [Betrag] EUR zu erreichen. Bei Nichterreichen behĂ€lt sich der Franchisegeber das Recht vor, den Vertrag vorzeitig zu kĂŒndigen."


ErgĂ€nzungen fĂŒr internationale FranchisevertrĂ€ge

  1. Rechtswahl:

    • Bei internationalen VertrĂ€gen sollte das anwendbare Recht eindeutig vereinbart werden (z. B. UNIDROIT-Prinzipien oder nationale Rechte der Vertragsparteien).
  2. WĂ€hrungsregelungen:

    • Festlegung der ZahlungswĂ€hrung und Absicherung gegen Wechselkursrisiken.
  3. Schiedsklausel:

    • Internationale Streitigkeiten können durch Schiedsgerichte (z. B. ICC) effizienter und neutraler gelöst werden.
  4. Steuerliche Regelungen:

    • Regelungen zur Steuerpflicht in den jeweiligen LĂ€ndern des Franchisegebers und -nehmers.
  5. Sprachklausel:

    • Festlegung der Vertragssprache und Übersetzungsregeln.


Alternativen

Aspekt

Franchisevertrag

Handelsvertretervertrag

VertragshÀndlervertrag

UnabhÀngigkeit

Der Franchisenehmer bleibt unabhÀngig, folgt jedoch dem Franchise-System

Handelsvertreter handelt im Namen des Unternehmens

VertragshÀndler agiert vollstÀndig auf eigene Rechnung

Markennutzung

Franchisenehmer darf die Marke nutzen

Handelsvertreter nutzt keine eigene Marke

VertragshÀndler nutzt eigene MarkenidentitÀt

GebĂŒhren

Einmalige und laufende FranchisegebĂŒhren

Provision auf vermittelte GeschÀfte

Kauf von Produkten zu Wiederverkaufszwecken

Pflichten

Strikte Einhaltung von Standards

Weniger detaillierte Vorgaben

Eigene GeschĂ€ftsfĂŒhrung mit wenig Bindung

 

 

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